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RC1 Flugmodell Trouble

Trouble, das Modell vom Belgier Chris Teuwen, eingesetzt bei der F3A WM 1965 in Schweden. Mit diesem Flugzeug wurde er der Vizeweltmeister im Kunstflug 1965.

VEs wurde ein schnittiger Rumpf gezeichnet, der möglichst wenig Widerstand bot und davon zwei Prototypen gebaut, eine mit symmetrischem Profil und eine mit dem NACA 2417.on jedem Profil wurden zwei Flächen gebaut mit verschiedenen V-Formen und den ganzen Winter über wurden Versuche geflogen. Am Ende kam der „Trouble“, den wir heute fliegen, und mit dem Chris auf den ersten Belgischen Meisterschaften den ersten und ich den dritten Platz erflogen haben, heraus.

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Ach so, beinahe vergessen, das Höhenleitwerk haben wir einmal profiliert und einmal als hohle Brettkonstruktion probiert. Kein Unterschied! Also blieben wir beim Brett. Da wir also am Ende doch das Taurusprofil verwendeten, kann ich bei den Erklärungen gleich dieses Modell als Vergleich heranziehen. So sind die Erklärungen leichter und am Ende wird ja doch wieder alles flüstern: aha, ein Taurus. Wir wollten ihn schon „NO TAURUS“ nennen.

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Also: Profil Taurus, Flächentiefe Taurus, Tragflächen mehr V-Form als Taurus, Spannweite geringer als Taurus, Rumpf andere Form als Taurus, Nase etwas länger als Taurus, damit der Tank endlich unterzubringen ist, Schwanzmoment etwas kürzer als Taurus, Höhenleitwerk flach und nicht profiliert wie beim Taurus, Flächeninhalt des Höhenleitwerks genauso wie beim Taurus, Seitenleitwerk anders als beim Taurus. Jetzt können Sie das Modell auch bauen und ich würde mich darüber freuen, denn es fliegt prima.

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Im Ganzen sind bis jetzt zwölf dieser Modelle gebaut worden und es sind noch nicht alle kaputt.

Die Flächen sind in Styropor geschnitten, ohne Holme und mit 1 mm Balsaholz beplankt. Das Höhen- und das Seitenleitwerk sind flache Konstruktionen mit einem Gitterwerk von 10 mm Stärke und einer Beplankung von 1,5 mm. Der Rumpf ist auf dem Rücken aufgebaut.

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Die Flanken bestehen aus Balsabrettchen 3 mm mit einer Diagonaldoppelung im ersten Drittel, bis hinter die Tragflächen. Von Spant 2, das ist der Spant, der über der Nasenleiste der Tragfläche sitzt, bis an die vorderste Spitze des Modelles wurde auf der Motorträgerebene eine Hartholz-leiste 5 mm X 12 mm geleimt, zwischen die der Hartholzmotorträger und die Spanten 1 und 2 geleimt wurden. Wie und warum, habe ich in einem der früheren Briefe gezeichnet und erklärt.

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An den Flanken entlang laufen Leisten 10 X 10 mm an der oberen und an der unteren Kante und zwar von der Diagonaldoppelung bis zum Rumpfende. Unten wird der Rumpf mit einem 3 mm-Balsa-brett geschlossen und vorne erhält er ein solches von 10 mm. Unter dem Motor sitzt ein hohler Balsaklotz. Der Rücken wurde danach aus 5 mm dicken Brettchen aufgebaut. Er hat nur einen einzigen Spant hinter der Kabine. Die Kabine ist aus starkem Astralon geschnitten und wird mit Pattex aufgeklebt.

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Sauber vorgehen dabei, sonst gibt es matte Flecken auf dem Astralon. Gemessen zum Höhenleitwerk, das 0 sein soll, hat die Fläche 0,1 ° Anstellung und der Motor 3 ° Sturz und 4 Rechtsversatz. Das Modell wird mit einem Super-Tigre 56, einem 300 ccm Tank und einer Orbit-Zugenrelais-Anlage geflogen. Das Fahrwerk sitzt im Motorträger und ist, wie ebenfalls in einem der früheren Briefe beschrieben, mit einer Abzweigdosenklemme befestigt.

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Hauptfahrwerk in 4 mm Stahldraht mit einem Dübel in der Styroportragfläche befestigt. Der Rumpf wurde mit Seide bespannt, die Leitwerke mit Papier. Die ersten beiden Modelle sind weiß gestrichen mit rot und schwarz abgesetzt.

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Das Modell ist entsetzlich flugstabil und will, meistens beim Wettbewerb, ums Verrecken nicht abreißen, d. h. es trudelt nur nach dem 6. Versuch und der zählt nicht mehr beim Wettbewerb. Landung mit gedrosseltem Motor, Nase ganz hoch, Schwanz fast auf der Erde, einer Fluglage, bei der jedes vernünftige Modell die Beine nach oben streckt und auf den Rücken fällt, weil die Strömung abgerissen ist, übersteht er ohne zu mucksen. Bei starkem Wind oszilliert das Modell etwas, wenn man gegen den Wind fliegt. Sie kennen das sicher, das Modell schiebt die linke und dann die rechte und dann die linke und wieder die rechte Tragfläche etwas vor. Das sieht nicht sehr schön aus und man denkt immer, man hat Vibration in der Anlage und das Seitenruder flattert. Das geschieht aber nur bei wirklich starkem Wind. Können Sie mir sagen, wovon das kommt? Es ist ungefähr das gleiche, wie der sogenannte V-Formeffekt. Das Modell kriegt eine Bö auf die rechte Fläche, diese bleibt zurück, während die linke Fläche vorrückt. Das Modell will ausgleichen, tut Zuviel des guten, schiebt die rechte Fläche vor und will wieder ausgleichen, tut zu viel des guten usw. usw. Warum das manche Modelle tun, und manche nicht, weiß ich nicht. Der Thor tut es und die Demoiselle!

Dieses Oszillieren verliert sich, wenn man eine Kielfinn anbaut Dann hält das Modell überhaupt besser die Spur und wir finden, dass es dann noch einfacher zu fliegen ist, nur trudeln tut es dann überhaupt nicht mehr, auch nicht beim sechsten Anlauf und es verliert die Form.trouble_05

Spaß beiseite, das Modell fliegt gut und wir sind sehr zufrieden damit.

Modell für Mehrkanal-Kunstflug

R/C Kunstflugmodell
Wingspan: 1560 mm
Flächentiefe an der Wurzel: 330 mm
Flächentiefe außen: 210 mm
Rumpflänge: 1200 mm
Schwerpunkt:30 %
Anstellwinkel Höhenleitwerk: 0 Grad
Anstellwinkel Fläche: 0 Grad
Sturz Motor: 3 Grad
Seitenzug: 4 Grad
Motor: Super-Tigre 56
Gewicht flugfertig, nicht aufgetankt: 3020 g
Fernsteuerung: Orbit Zungenanlage Servo Bonner Transmites

Konstruiert von Fritz Heese und Chris Teuwen

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