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Kurt Bauerheim – Einer der besten R/C Kunstflugpiloten der Sechziger

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Kurt Bauerheim, weltweit in der R/C Kunstflugszene durch seinen dritten Platz bei der FAI R/C Kunstflugweltmeisterschaft in Korsika 1967 und sein damaliges Wettbewerbsmodell Kompromiss:

Hier ein kleiner Bericht seines Sohnes Wolfgang Bauerheim:

Ich habe den Werdegang und die Entwicklung meines Vaters nicht nur „nebenher“ beobachten können, sondern war über viele Jahre auch als „Co-Pilot“-und „Ansager“ des Programms –d.h. der einzelnen in Folge zu demonstrierenden Flugfiguren bei Wettbewerben –zum Kampfgericht- neben meinem Vater gestanden und war bei vielen Wettbewerben „hautnah“ dabei.

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von links nach rechts: Ernst Böhm, Frau Bauerheim, Kurt Bauerheim

Mein Vater (Jahrgang 1928) hat 1959/1960 „aus dem Nichts“ mit dem Fesselflugmodell Mustang von Graupner begonnen, ich bin Jahrgang 1949, war  also 10 Jahre alt)

Dies auch in vielen, vielen Trainingssitzungen.

Insofern hatte ich auch die Ehre nicht nur meinen Vater, sondern auch viele seiner damaligen Konkurrenten (Von Fritz Bosch, Walter Schmitz (der ein klein wenig als Schüler meines Vaters galt-die beiden haben sich gut verstanden)  Käseberg, Gast, Blauhorn, Metternhausen, Galinsky, Neckar, aber auch Giezendanner bis….etc. immer wieder im Wettkampf zu erleben und die fliegerischen Leistungen, Stärken und Schwächen beurteilen zu können.

 

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Kurt Bauerheim in Action. Er benutzte eine Multiplex Digitron 101. Er war Multiplex Werkspilot.

Interessanterweise kann ich durch mein Sportstudium heute sehr gut einschätzen, weshalb mein Vater bestimmte Figuren koordinativ besonders gut und klar besser als die Konkurrenz fliegen konnte.

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Nebenbei habe ich z.B. beim Schaufliegen niemanden (außer meinem Vater) erlebt, der es geschafft hat, im Stile eines Limbo-Tänzers sein Modell im Rückenflug über die Betonpiste zum Schluss so tief zu fliegen, dass man das Leitwerk auf dem Beton streifen hörte…auch war sein Messerflug –damalige V-Form der Fläche-bestechend)

 

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Hier ein Teil seiner Pokale, die stehen heute an einem Ehrenplatz in der Wohnung seines Sohns.

 

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Die FAI Plakette 3.Platz Weltmeisterschaft 1967

Vielleicht ist für Sie auch interessant zu wissen, dass der RC1-Modellflugbereich bereits im Jahr 1965/66 durchaus „professionell“ betrieben wurde.

 

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Hier seine Medalliensammlung

 

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Kurzer Bauplan aus damaligem Magazin

Fritz Bosch z.B. war Mitarbeiter von Simprop Harsewinkel (Landmaschinen Claas) und als Aushängeschild durchaus mit ausreichend Zeit zum Training versehen…nicht nur am Abend und am Wochenende..

 

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Das Deutsche Kunstflugteam vor dem Mannschaftshotel auf Korsika v.links nach rechts: Fritz Bosch, Walter Schmitz, Kurt Bauerheim, Mannschaftsführer

Auch bestand ein „Wettkampfset“ an Maschinen für die Saison durchaus bereits aus 5-6 Flugzeugen (mit unterschiedlichem Gewicht und Querruderbestückung etc.)

 

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Kurt beim Start Wertungsflug Korsika WM, sein Starthelfer Kurt Böhm

 

Korsika war z.B. das große Problem, dass mein Vater nur Flächen mit Flaps dabei hatte und man (was man heute nie mehr machen würde) ohne die örtlichen Gegebenheit zu kennen, d.h. vorher einmal vor Ort gewesen zu sein, an den Start ging.

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Start Wertungsflug in Korsika

Tatsächlich hatte man sich aufgrund der dortigen Windverhältnisse mit dem Einsatz von Flaps ein großes Problem beschert, weil das Flugverhalten/Steuerverhalten sehr agressiv war.

 

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Hier der Kompromiss bei der FAI Abnahme

Das heisst es war sehr schwer, unter den dortigen Windbedingungen  -Lage des Flugplatzes-Wind vom Meer- die Maschine sauber zu fliegen. Zumindest wäre es wichtig gewesen, zu wissen, was einen erwartet.

 

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Kurt Bauerheim beim Wertungsflug WM 1965 Schweden mit seinem Taurus

Sie werden vielleicht denken, dass natürlich ein Sohn seinen Vater als den „größten Könner“ sieht, ich versichere Ihnen aber, dass ich über die damaligen Jahre viele, viele gesehen und studiert habe und mir durchaus ein objektives Urteil erlauben kann.

 

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Bauerheim-Taurus beim Start WM1965 in Schweden

Kurt Bauerheim war wirklich eine ganz, ganz große Nummer, jemand der wirklich etwas konnte, in diesem Geschäft.

 

Thomas Ott`s Kompromiss, gesehen bei den Retrodays in Pfäffikon / Schweiz

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Sein Potential im Alter von 40 Jahren, nachdem man es in wenigen Jahren bereits so weit gebracht hat, brach liegen zu lassen, ist nicht nur mir bis heute ein Rätsel.

 

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Aber mein Vater war wirklich der Meinung, dass man im Alter von 40 Jahren für diesen Sport (im Modellflugbereich) auch zu alt sei……das ist kein Witz, das hat er wirklich so gesehen.

 

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Übrigens war mein Vater alles andere als ein Angeber.

 

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Manfred von Brauchitsch hat über Rudolf Caracciola den einstigen Mercedes-Superstar einmal gesagt: Er war ein nüchterner, sachlicher, kalter, eiskalter Verstandesfahrer.

 

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Genau dies war mein Vater –der in seiner Art durchaus Ähnlichkeit mit Caracciola hatte- auch. Er war nüchtern, sachlich, mit sehr viel Verstand aber auch sehr selbstkritisch, sicher nie mit sich zufrieden.

Immer bestrebt die Dinge noch besser zu machen.

Herzlichst

Zürich, im Jahre 2021 Wolfgang Bauerheim

 

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Technische Details:

Spannweite: 1,78 Meter
Länge: 1,34 Meter
Gewicht: ca.3,8 kg
Motor: 10ccm
R/C Anlage: 4-6 Kanal

 

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Hier ein Scan des Bauplans der Version mit dem Fertigrumpf

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