1977 war das Jahr der Kunstflugwettbewerbe. Zuerst lud Bill Bennet zum Circus Circus nach Las Vegas ein, ausserdem fand in Springfield / USA die 10. F3A Kunstflugweltmeisterschaft statt. Helmut Drexler war da, hier sein Bericht:
Wie doch die Zeit vergeht, erst konnten wir es nicht erwarten, und nun ist nach der ersten offiziellen Weltmeisterschaft im RC-Segelflug in der Klasse F3B in Süd-Afrika im Frühjahr auch schon das zweite große Modellflugereignis dieses Jahres, die 10. Weltmeisterschaft der Klasse F3A (RC-1, Motorkunstflug) in Springfield/Ohio USA vorbei.
Die Tage der Meisterschaft auf dem Springfield Municipal Airport waren natürlich wieder voller Spannung. Die große Hitze (es herrschten fast 40° im Schatten) und die hohe Luftfeuchtigkeit machten den Piloten und ihren Motoren zu schaffen.
Mir als Außenstehendem fiel bei genauerer Betrachtung der Szene sofort eine merkbare Hektik auf und die Aussage eines Team-Managers wieder ein. Er sagte mir, dass an einen Piloten, der bei solch einer Meisterschaft etwas erreichen will, hohe Anforderungen gestellt werden, und dass er auf so manches verzichten muss. Ein Hobby sei diese Art Modellflug sicher kaum noch. Besonders unangenehm ist der immer stärker merkbare kommerzielle Einfluss (siehe Las Vegas, dort bekommt der Sieger 10 000 Dollar).
Außer um die Ehre, mitmachen zu dürfen und dabei gewesen zu sein, oder sogar erfolgreich mitgemacht zu haben, geht es bei solch einer Meisterschaft natürlich auch um wertvolle Pokale, Medaillen und Urkunden. An Pokalen, Medaillen und Urkunden waren zu vergeben: In der Mannschaftswertung: 1. Der FAI-Pokal an den Mannschaftsführer der erstplatzierten Mannschaft.
Je eine FAI-Urkunde an jedes Mitglied der erstplatzierten Mannschaft. 3. AMA-Pokale für jedes Mitglied der ersten drei Mannschaften in der Mannschaftswertung. In der Einzelwertung: 1. Der FAI-Pokal (Pokal des Königs der Belgier) an den neuen Weltmeister. 2. Die FAI-Goldmedaille an den neuen Weltmeister. 3. Der AMA-Pokal an den neuen Weltmeister. 4. Die FAI-Silbermedaille an den Zweiten. 5. Der AMA-Pokal an den Zweiten.
6. Die FAI-Bronzemedaille an den Dritten. 7. Der AMA-Pokal an den Dritten. 8. Der AMA-Pokal an den Vierten. 9. Der AMA-Pokal an den Fünften. 10. Der AMA-Pokal an den Sechsten, sofern 6 Teilnehmer im Fly-off flogen. Anschließend versuche ich jetzt den Werdegang der Weltmeisterschaft, zumindest dort, wo es uns besonders interessiert, chronologisch zu schildern.
Schon jetzt zeigt die Sonne, dass sie uns einen heißen Tag bescheren wird. Der Wind, der relativ stark ist und seine Richtung laufend wechselt, steht zeitweilig sogar quer zur Piste. Er ist auch so bockig, dass die Modelle ganz schön gebeutelt werden. Unter diesen Bedingungen ist es kaum möglich, das Programm sauber durchzufliegen. Da beim Training noch keine Punkte verteilt werden, ist man allgemein frohen Mutes. Die deutschen Teilnehmer trainieren auf einem anderen Modellflugplatz in der Nähe von Dayton.
Ab Mittag beginnt das Wiegen der Modelle. Es ist sehr warm, die Sonne meint es wirklich gut mit uns (und Bier ist noch nicht zu bekommen). Am Abend werden in der Universität die Sender kontrolliert und abgenommen.
1.Juni Morgens Sender-Abgabe und anschließend weitere Trainingsflüge. Zwischendurch wird die Lautstärke der Motoren mit Hilfe einer entsprechenden Einrichtung gemessen. Gegen Uhrist die Eröffnungs-Zeremonie mit Ansprachen der Honorationen und anschließender Flaggenhissung durch die Mannschaftsführer (Team-Manager). Die folgenden Trainingsflüge werden schon nach der ausgelosten Reihenfolge geflogen.
Gegen Abend zieht ein Unwetter auf, ein Tornado mit einem Gewitter im Gefolge (der Wetterbericht im Fernsehen sprach von Tornado und Thunderstorm). Was das vom Himmel kommt, ist kein Regen mehr, die Wolken werden scheinbar ausgeschüttet. Dazwischen lösen sich grelle Blitze und sofort darauf folgende, in für uns unbekannter Lautstärke krachende Donnerschläge ab. Die Straßen werden zu reißenden Bächen.
Das Unwetter, das die Straßen Springfields am gestrigen Abend überschwemmte, hat das Fluggelände natürlich auch nicht verschont. Ganz im Gegenteil, die großen Zelte, in denen die Modelle tagsüber (jedoch gottseidank nicht während der letzten Nacht) aufgestellt wurden, und in denen sich die ausstellenden Firmen aufgebaut haben, wurden vom Sturm umgeworfen und zerfetzt. Die kräftigen Zeltgestänge sind total verbogen und kaum noch verwendbar. Es sieht einfach schlimm aus. Hinzu kommt natürlich noch der aufgeweichte Boden, in dem wir am Morgen noch mit unserem Wagen hängen bleiben.
Zwei Stunden später hat die Sonne den Boden aber schon wieder getrocknet. Die Aufräumungsarbeiten und der Aufbau neuer Zelte dauern jedoch etwas länger. Das Unwetter hat mit seinen Folgen verständlicherweise die ganze Organisation in Schwierigkeiten gebracht.
Seine spärliche Ausbeute für diesen Durchgang sind ganze 860 Punkte. So ein Pech! Wer hat jemals davon gehört, daß eine Neutralisationsfeder bricht? Auf Piste 2 startet als erster Luis Castaneda irus Mexico, 49 Jahre alt und erreicht nur 2910 Punkte. Tsugutaka Yoshioka, Japan, 30 Jahre alt, Weltmeister 1973 in Gorizia/Italien, 4. in Bern 1975, japanischer Meister 1973, 1974 und 1976, erreicht auf Piste 1 6855 Punkte. Auf Piste 2 startet Ren6 Schumacher aus der Schweiz.
Er ist 32 Jahre alt. Schumacher erreicht mit seinem Flug 4564 Punkte. David (Dave) Brown, USA, 31 Jahre alt, dritter bei der Weltmeisterschaft 1975 in Bern, erreicht auf Piste 1 6655 Punkte. Dave Brown wird sicher noch viel von sich reden machen. Auf Piste 2 geht Jean Merseh, Luxemburg, 27 Jahre alt, an den Start und bekommt 4470 Punkte für seinen Flug.
Gerald Shaw, Canada, 31 Jahre alt, 2. bei der kanadischen Meisterschaft 1975, erreicht 4550 Punkte auf Piste 1. Der größte Favorit dieser Weltmeisterschaft, Hanno Prettner aus Österreich, 25 Jahre alt, 8-facher Meister in Österreich, 3-facher Gewinner in Las Vegas, 1975 2. Platz bei der Weltmeisterschaft in Bern, zeigt einen großartigen Flug mit äußerst exakt geflogenen Figuren und holt sich damit verdientermaßen 7510 (!) Punkte, wie sich später herausstellt, die höchste Wertung dieses Durchganges.
Als 5. auf Piste 1 geht Tetsuji Okumura, Japan, 26jährig, fünfter bei der Weltmeisterschaft in Bern, an den Start und erreicht 6220 Punkte. Andre Laffite, Frankreich, 42 Jahre alt, 1. der französischen Meisterschaft 1972, erreicht auf Piste 2 5520 Punkte. Ivan Kristensen, Canada, 30 Jahre alt, 3-facher kanadischer Meister, geht auf der Piste 1 an den Start und erzielt 6365 Punkte mit seinem Flug. Etwa zur gleichen Zeit wie Kristensen geht Dr. Dieter Fritz auf Piste 2 an den Start.
Der 28-jährige Österreicher, der zweiter bei der österreichischen Meisterschaft war, erreicht mit seinem Flug 5875 Punkte. Giichi Naruke, Japan, 27 Jahre alt, dritter der japanischen Meisterschaft 1976, startet auf der Piste 1 und erzielt mit seinem Flug 6495 Punkte.
Auf Piste 1 geht Emil Giezendanner, 36 Jahre alt, der Bruder des zweifachen Weltmeisters Bruno Giezendanner aus der Schweiz, an den Start und erzielt 4435 Punkte für seinen Flug. Bruce Turner, Neuseeland, 23 Jahre alt, zweifacher Meister in Neuseeland, erreicht 5095 Pkte. auf Piste 2. Alejandro Benitzer, Mexico, 19 Jahre alt, 4. bei der mexikanischen Meisterschaft 1976, erreicht 4050 Punkte auf Piste 1. Mark Radcliff, USA, 22 Jahre alt, 6. bei der WeltTsugutaka Yoshloka, Japan, der Weltmeister 1973 in Gorizia, mehrfacher japanischer Meister (Mitte) Meisterschaft 1975 in Bern, holt sich mit einem guten Flug 7035 Punkte.
Norbert Matt, Liechtenstein, 23 Jahre alt, Bruder des großen Wolfgang Matt, 8. bei der Weltmeisterschaft 1975 in Bern, startet auf Piste 1 und erreicht 5025 Punkte. Auf Piste 2 geht jetzt Brian Green, Australien, 42 Jahre alt, australischer Meister 1969 und 1973, an den Start und holt sich 5355 Punkte mit seinem Flug. Auf Piste 2 startet Ferdinand Schaden, Österreich, 42 J. alt, und erreicht 4670 Punkte. Der Holländer Jan van Vliet, 41 Jahre alt, 13-facher Meister in Holland, startet auf Piste 1. Sein Modell hat während des Fluges Störungen und stürzt dadurch sogar ab. Van Vliet muß sich mit 3915 Punkten zufrieden geben.
Als Folge des Absturzes ist die Rumpfnase stark beschädigt und die Tragfläche ist angeknackst. Der Australier Tom Prosser, 40 Jahre alt, 4-facher Meister in Australien, geht auf Piste 2 an den Start und erreicht 5685 Punkte mit seinem Flug. Der Schwede Benny Kjellgren, 23 Jahre alt, 1974, 1975 und 1976 schwedischer Meister, 11. Platz bei der Weltmeisterschaft 1975 in Bern, erreicht 5220 Punkte auf Piste 1. William Wauters, Belgien, ganze 17 Jahre alt, geht auf Piste 2 an den Start. Leider hat er Pech. Sein Modell bricht gleich nach dem Start aus und kann nur mit Müh und Not durch eine Außenlandung gerettet werden.
Wie sich später herausstellte, hatte ein Servokabel Wackelkontakt. Die Wertung ist natürlich 0. Auf Piste 1 startet Paul Behm aus Luxemburg. Der 29-jährige Behm, der 1976 in Luxemburg Meister wurde, erreicht 3355 Punkte. Jeff Tracy, Australien, 33 Jahre alt, 1. bei der australischen Meisterschaft 1976, startet auf Piste 2 und erzielt 6120 Punkte.
Guiseppe Bertolozzi, Italien, 22 Jahre alt, 13. bei der Weltmeisterschaft 1975 in Bern, erreicht auf der Piste 1 5420 Punkte. Harald Neckar aus der Bundesrepublik, 26-jährig, 4. bei der Weltmeisterschaft in Gorizia 1973, 6. bei der Europameisterschaft 1976, startet auf Piste 2 und erreicht mit einem rasanten Flug 6870 Punkte. Auf Piste 1 geht Christian Bossard, Frankreich, 27 Jahre alt, 2. in der französischen Meisterschaft, an den Start und bekommt 3830 Punkte für seinen Flug.
Michael Lynch, Neuseeland, 25 Jahre alt, 3. bei der neuseeländischen Meisterschaft, geht auf Piste 2 an den Start und erreicht 5265 Punkte. Erik Toft, Dänemark, 3 Jahre alt, der einzige Teilnehmer Dänemarks und mehrfacher dänischer Meister, geht auf Piste 1 an den Start und erzielt 3160 Punkte.
Günter Hoppe, der wohl beständigste deutsche Pilot seit Jahren, 36 Jahre alt, 1976 deutscher Meister und 3. bei der Europa-Meisterschaft, sowie 4. in Las Vegas, geht auf Piste 2 an den Start und zeigt einen sehr guten Durchgang. Leider klappt nach dem Aufsetzen des Modells das Bugrad ein. Die Bewertung scheint den Punktrichtern einiges Kopfzerbrechen zu bereiten.
Das Modell war ja einwandfrei gelandet. Auf Piste 2 geht Martin MacIntosh, England, 29 Jahre alt, 2. bei der englischen Meisterschaft 1974, 1975 und 1976, und holt sich 5810 Punkte. Günter Metterhausen aus der Bundesrepublik, 38 Jahre alt, geht auf Piste 2 an den Start und bekommt 6035 Punkte für seinen Flug. Nach Metterhausen geht Jan van Beek aus Holland, 33 Jahre, an den Start und erzielt 4100 Punkte auf Piste 1. David Hardaker aus England, 31 Jahre alt, englischer Meister 1971, geht auf Piste 2 an den Start und erreicht 6110 Punkte. Ernst Totland, 26 Jahre alt, 1974 und 1976 norwegischer Meister, geht auf Piste 1 an den Start und bekommt 3705 Punkte für seinen Flug.
Wolfgang Matt, Liechtenstein, 29 Jahre alt, 1975 in Bern Weltmeister und seit vielen Jahren zu den besten RC-Piloten der Welt zählend, geht auf der Piste 2 an den Start und zeigt wieder einmal präzise und mit der ihm eigenen Souveränität, dass er nicht nur zufällig Weltmeister wurde. Das Schicksal scheint es aber nicht zu wollen, dass solch ein Flug fehlerfrei zu Ende geflogen wird.
In der stehenden Acht bleibt der Motor stehen, weil die Kerze kaputt geht (wie Wolfgang Matt später erklärte) und das Ergebnis dieses nicht zu Ende geführten Durchganges sind 4570 Punkte. Wenn ich mir so überlege, dass es an einer Kerze liegen kann, ob der Durchgang hoch oder niedrig bewertet wird, glaube ich, dass es gar nicht so abwegig wäre, wenn man wieder Zylinderköpfe mit 2 Kerzen einführen würde.
John Brink, Süd-Afrika, 35 Jahre alt, 1973 und 1977 Meister in Süd-Afrika, geht auf Piste 1 an den Start und holt sich 4455 Punkte, während Terry Cooper, England, 33 Jahre alt, er war schon englischer Meister, auf Piste 2 5880 Punkte erreicht. Liam Ward, Irland, 42 Jahre alt, 2. bei der irischen Meisterschaft, ist auf Piste 1 an der Reihe, hat Schwierigkeiten und bekommt 0 Punkte. Auf Piste 2 geht Ruggero Pasqualini, Italien, 30 Jahre alt, bei der italienischen Meisterschaft 1973 und 1976 jeweils 3., an den Start und erreicht 5815 Punkte.
Ivan Olivier, Süd Afrika, 22 Jahre alt, 3-facher Meister in Süd-Afrika, startet auf Piste 1 und erzielt mit seinem Flug 5475 Punkte. Auf Piste 2 geht etwa zur gleichen Zeit der 31-jährige Bruno Giezendanner aus der Schweiz an den Start. Der ehemalige Weltmeister (1969 und 1971) und 10-fache Schweizer Meister, zeigt einen guten Durchgang und erfliegt sich 6240 Punkte damit. Der Schwede Kennth Holm, 32 Jahre alt, 1973 schwedischer Meister und 1976 dritter bei der schwedischen Meisterschaft, erreicht 5140 Punkte. Alberto Florez, 31 Jahre alt, peruanischer Meister 1975 und 1976, einziger Teilnehmer aus Peru, sowie Jean Tonner, Luxemburg, 27 Jahre alt, starten als nächste auf den Pisten 1 und 2, und bekommen für ihre Flüge 3200 bzw. 4295 Punkte.
2. Juli Der 2. Durchgang beginnt pünktlich mit Bruce Turner aus Neuseeland auf Piste 1. Turner erreicht mit seinem Flug 4810 Punkte. Als nächste gehen Mark Radcliff, USA, und Norbert Matt, Liechtenstein, auf Piste 1 bzw. 2 an den Start. Während sich Radcliff 7315 Punkte holen kann, muss sich Norbert Matt mit 6755 Punkten zufrieden geben. Tsugutaka Yoshioka, Japan, und Gianfranco Terenzi, San Marino, sind die nächsten auf den beiden Pisten und erreichen 6620 (Yoshioka) und 1120 Punkte (Terenzi) mit ihren Flügen. Ferdinand Schaden aus Österreich erreicht 3445 Punkte. Benny Kjellgren aus Schweden erzielt 6995 Punkte.
Der jugendliche Belgier William Wauters, der im ersten Durchgang das Pech hatte ohne Wertung zu sein, bekommt nur 565 Punkte, weil sein Motor kurz nach dem Start stehenbleibt. Guiseppe Bertolozzi, Italien, erreicht 6220 Punkte. Jeff Tracy, Australien, und Christian Bossard erreichen 5920 (Tracy) und 6145 Punkte (Bossard). Harald Neckar aus der Bundesrepublik zeigt einen tollen Flug, der ihm auch 7190 Punkte einbringt. Günter Hoppe aus der Bundesrepublik geht auf Piste 1 an den Start und zeigt wahrscheinlich seinen besten Flug auf dieser Meisterschaft. Der Start und die Figuren sind ebenso fehlerfrei wie der Landeanflug und die Landung. Doch leider liegt seine Landung schon außerhalb der Zeit (Time is over) und wird nicht mehr gewertet. Er bekommt für diesen Flug trotzdem noch (und leider nur) 6830 Punkte.
Schuld an diesem Ergebnis hatte die Mannschafts-Stoppuhr, die einen vorher nicht erkannten Defekt hatte und schon nach etwa 11 ‚2 Minuten stehen blieb. Günter Metterhausen auf Piste 1 bekommt 6155 Punkte. Ernst Totland aus Norwegen startet und muß seinen Flug gleich wieder abbrechen, weil er Störungen (oder einen Fehler in der Anlage) hat. Er bekommt 310 Punkte. Als 16. auf Piste 1 geht Wolfgang Matt an den Start, zeigt einen sehr guten Flug und bekommt dafür 7725 Punkte. Liam Ward aus Irland geht nicht mehr an den Start, seine Schwierigkeiten müssen schon größer sein. Terry Cooper, England, und Ivan Olivier aus Süd-Afrika erreichen 5280 bzw. 7040 Punkte.
Bruno Giezendanner aus der Schweiz zeigt einen guten Flug und bekommt dafür 7005 Punkte. John Cunningham, SüdAfrika, holt sich mit seinem Flug 5760 Punkte. Rhett Miller bekommt 7795 Punkte für einen hervorragenden Flug. Luis Castaneda aus Mexiko landet, weil der Motor nach dem Trudeln stehen bleibt, mit stehendem Motor in einem Zeltdach. Er bekam das Modell einfach nicht mehr herum. Während das Zeltdach aufgerissen wurde, ist dem Modell nichts geschehen. David (Dave) Brown, USA, erreicht mit einem sehr guten Flug 7880 Punkte. Rene Schumacher aus der Schweiz bekommt für seinen Flug 5895 Punkte, während Gerald Shaw aus Canada 6065 Punkte erreicht.
Auf Piste 2 geht Tetsuji Okumura aus Japan an den Start und erfliegt sich mit einem wirklich guten Flug 7365 Punkte. Hanno Prettner, der durch seine Erfolge in den letzten Jahren zum Favoriten gestempelte Pilot aus Österreich, geht auf Piste 1 an den Start und spult seine Programm mit einer solchen Präzision herunter, dass man sich schon begeistern kann.
Für diesen Flug bekommt Prettner 8070 Punkte. Der Kanadier Ivan Kristensen sorgt für eine Überraschung. Er bekommt für seinen großartigen Flug 8195 Punkte und steigt damit natürlich automatisch in den Kreis der Favoriten auf. Andre Laffite aus Frankreich und Giichi Naruke aus Japan gehen anschließend an den Start.
Laffite holt sich 5575 Punkte während Naruke für einen fantastischen Flug 7645 Punkte kassiert. Dr. Dieter Fritz aus Österreich erfliegt sich auf Piste 1 6765 Punkte und Warren Hitchcox aus Canada erreicht auf Piste 2 6740 Punkte. Die letzten drei Piloten dieses Durchgangs, Benito Bertolani aus Italien, Emil Giezendanner aus der Schweiz und Tore Paulsen aus Norwegen, erreichen mit ihren Flügen 7040 (Bertolani), 6295 (Emil Giezendanner) und 5060 Punkte (Paulsen).
Am Abend nach dem Durchgang zeigt Paul Behm aus Luxemburg gekonnte Hubschrauber-Flüge mit Jet-Ranger und Alouette. Selbst Loopings läßt er nicht aus. 3. Juli Der Tag des dritten Durchganges zeigt wenig Änderungen in der Platzierung. Harald Neckar zeigt wieder einmal, dass er fliegen kann. Leider ist der eine obere Bogen der Figur M nicht ganz gelungen. Auch die Landung, die nur im 30-Meter-Kreis erfolgt, trägt zur Reduzierung der möglichen Punkte bei.
Ich hatte manchmal den Eindruck, dass sein Modell nicht ganz gerade fliegen würde und deshalb viel getrimmt werden musste. Neckar bekommt für diesen Flug 7280 Punkte. Günter Hoppe zeigt wieder einen seiner großartigen Starts. Beim Ausholen zur nächsten Figur macht sein Modell plötzlich Faxen, es sieht aus, als würde es gestört werden. Bis auf den Landeanflug, der leider auch wieder eine kleine Störung hat, ist der restliche Teil des Fluges wie gewohnt fehlerfrei.
Hoppe bekommt für diesen Durchgang 7440 Punkte. Metterhausen beginnt seinen Durchgang mit einiger Aufregung. Sein Motor bleibt nach dem Anwerfen noch einmal stehen und muss erneut gestartet werden. Außer dem einen oberen Bogen der Figur M, der etwas unsauber war, ist sein Flug einwandfrei.
Auch die Landung, die leider nur im 30-MeterKreis erfolgte, war sehr gut. Metterhausen bekommt für diesen Flug 6835 Punkte. Auf Piste 2 ist Wolfgang Matt, Liechtenstein, an der Reihe und zeigt in seinem Durchgang eine Präzision, die höchstens noch von ihm selbst überboten werden kann, und bekommt dafür (nur) 7830 Punkte. Bruno Giezendanner, Schweiz, bekommt auf der Piste 2 7250 Punkte für einen sehr guten Flug. Rhett Miller, USA, zeigt einen sehr guten Flug und bekommt dafür 7965 Punkte auf Piste 1.
Auf der Piste 2 fliegt Jean Tonner aus Luxemburg und erreicht 4910 Punkte. Dave Brown, USA, erreicht auf Piste 1 für einen hervorragenden Flug 8220 Punkte und wird damit meisterschaftsverdächtig. Ivan Kristensen, Canada, die Überraschung aus dem zweiten Durchgang dieser Meisterschaft, erreicht mit einem sehr guten Flug 7995 Punkte auf Piste 1. Hanno Prettner, Österreich, erreicht mit gewohnter Prettner-Präzision auf Piste 2 8345 Punkte und kristallisiert sich immer mehr als der Sieger dieser Meisterschaft heraus.
Giichi Naruke aus Japan zeigt auf Piste 1 einen sehr guten Flug und erreicht damit 7600 Punkte. Andre Laffite, Frankreich, erreicht mit einem guten Flug auf Piste 2 6380 Punkte. Tsugutaka Yoshioka, Japan, erreicht mit einem für meine Begriffe sehr guten Flug nur 7730 Punkte auf Piste 2. Der Holländer Jan van Vliet fliegt auf Piste 1 und erreicht damit 6170 Punkte. Ferdinand Schaden erreicht 5940 Punkte. Als letzter auf der Piste 1 startet Guiseppe Bertolozzi aus Italien und erreicht mit seinem sehr guten Flug 7130 Punkte.
In der Mittagspause und am Abend nach dem Durchgang werden einige interessante Einlagen gebracht. Besonderes Interesse fanden allgemein die Navy-Sky-Hawk von Bob Violett mit Fan-Antrieb, der erstaunlich schnell fliegt, und die Cessna der Firma Eastcraft Speciality Products, die einen eingebauten elektrischen Anlasser hat, der vom Sender aus über Knopfdruck (auch in der Luft) eingeschaltet werden kann, sowie die tollen Hubschrauber-Vorführungen mit Jet-Ranger und Alouette von Paul Behm aus Luxemburg.
Leider stürzte sein Ranger ab, weil die Kerze kaputt ging und dadurch der Motor stehen blieb. Auch hier hätte ein Zylinderkopf mit 2 Kerzen das Modell retten können. Eine tolle Idee hatte die Mannschaft Irlands, als sie am Abend nach dem
Durchgang für alle Anwesenden Irish Coffee spendierte und damit sofort eine fröhliche Atmosphäre schaffte. Die fidele Stehparty wurde durch die von den amerikanischen Freunden außerdem gestiftete Unmenge an eisgekühltem Bier, Cola und Seven Up noch zusätzlich belebt. 4. Juli Dieser Tag muss die Entscheidung bringen. Der 4. und somit letzte Durchgang wird mit Elan in Angriff genommen. Die sechs besten Piloten, die abschließend noch das Fly-off fliegen müssen, um die endgültige Platzierung zu ermitteln, sind schon so gut wie sicher, wenn nicht noch etwas total Verrücktes passiert.
Wahrscheinlich gehören Hanno Prettner, Österreich, Dave Brown, USA, Wolfgang Matt, Liechtenstein, Ivan Kristensen, Canada, Mark Radcliff, USA und Rhett Miller, ebenfalls USA, dazu. Die beiden Japaner Yoshioka und Okumura, die für meine Begriffe immer ein wenig knapp bewertet wurden, könnten theoretisch noch für eine Überraschung sorgen. Auf Piste 2 geht der erste Pilot aus dem Kreis der Favoriten, Rhett Miller, USA, an den Start und erreicht 7195 Punkte mit einem nicht so sehr überzeugenden Flug.
Trotzdem reicht seine Gesamtwertung aber aus, um im Flyoff mitmachen zu können. David (Dave) Brown, USA, ebenfalls Favorit, erreicht mit einem sehr guten Flug auf Piste 2 7990 Punkte. Wenn er auch den Wert seines dritten Durchganges nicht erreicht, unter den 6 Piloten für das Fly-off ist er. Tetsuji Okumura, Japan, ursprünglich sicher für manchen zu den Favoriten zählend, erreicht 7485 Punkte und fällt damit als Flyoff-Konkurrent aus.
Hanno Prettner, der große Favorit aus Österreich, zeigt vom Start weg die ihm eigene und von vielen Wettbewerben bekannte Präzison in den Figuren. In der zweiten Hälfte seines Durchganges scheint er jedoch etwas nervös zu sein und fliegt nicht mehr ganz so exakt wie in der ersten Hälfte. Die Punktrichter scheinen die Veränderung nicht zu bemerken, zumindest nicht in Bezug auf die Punktbewertung.
Er bekommt für diesen Flug 8705 Punkte. Ivan Kristensen, Canada, seit seinem zweiten Durchgang, der ihm immerhin 8185 Punkte einbrachte, ebenfalls zu den Favoriten zählend, fliegt auf Piste 2 und erreicht 7640 Punkte. Wenn er damit auch nicht seine Leistung aus dem 3. oder gar aus dem 2. Durchgang erreicht, für das Fly-off genügt es immer. Neue Spannung bringt der zu den Favoriten gehörende Mark Radcliff, USA, als er auf Piste 1 zum Start antritt. Wie wird er fliegen? Sein hervorragend geflogener Durchgang bringt ihm 8100 Punkte ein.
Der auf Piste 1 startende Japaner Tsugutaka Yoshioka (der 1973 in Gorizia Weltmeister wurde) zeigt wieder einen sehr guten Flug und erreicht damit 8060 Punkte. Seine Rollen begeistern mich übrigens immer wieder aufs neue. Leider reichen seine Punkte nicht mehr für die Teilnahme am Fly-off. Auf Piste 1 geht der Österreicher Ferdinand Schaden an den Start und erreicht nur 3365 Punkte, die seinem Leistungsstand ganz und gar nicht entsprechen.
Er hatte Schwierigkeiten mit seinem Motor, der plötzlich nicht anspringen wollte. Erst mit erheblichem Zeitverlust kann er seinen Durchgang beginnen. Auf Piste 1 geht Harald Neckar (BRD) an den Start und erreicht 7035 Punkte. Der Flug ist so gut wie fehlerfrei. Leider bleibt der Motor nach dem Trudeln stehen, so daß Neckar sein Modell nur noch schnell herumdrehen und reinlanden konnte. Die Landung erfolgt zwar im 15-MeterKreis, aber was hilft es.
Die Chance, noch einmal eine hohe Wertung zu bekommen, ist natürlich dahin. Auf Piste 1 geht Günter Hoppe (BRD), jetzt unsere große Hoffnung, an den Start. Sein Flug ist hervorragend und bringt ihm auch 7895 Punkte ein. Wenn er sich auch gut steigern konnte, den Anschluss an die Spitze kann er natürlich nicht mehr erreichen. Auf Piste 1 geht unser Günter Metterhausen an den Start, zeigt einen sehr guten Flug und erhält dafür 7370 Punkte. Als letzter Pilot auf Piste 2 geht John Brink aus Süd-Afrika an den Start und erreicht 6015 Punkte für seinen Flug, während auf Piste 1 noch der Engländer David Hardaker und Wolfgang Matt, Liechtenstein, an den Start gehen.
Hardaker bekommt für seinen sehr guten Durchgang 7405 Punkte. Wolfgang Matt, der Weltmeister von 1975, zeigt noch einmal einen seiner großartigen Flüge und bekommt dafür erstaunlicher Weise nur 8510 Punkte. Das Fly -oft Anschließend an die vier Durchgänge, von denen der schlechteste gestrichen wird, müssen die sechs besten Piloten aus diesen Durchgängen zur Ermittlung der endgültigen Platzierung noch ein Fly-off (Stechen) fliegen.
Dieses Flyoff, das in zwei Durchgängen geflogen wird, von denen der beste zu dem Ergebnis der drei besten vorherigen Durchgänge gezählt wird, sorgt noch einmal für Spannung. Die Startfolge und die Ergebnisse der beiden Fly-off-Durchgänge zeigt die folgende Tabelle. Die 800 Punkte bei Kristensen sind kein Schreibfehler. Ihm blieb der Motor stehen. Fly-off Durchgang 1 Wertung Ivan Kristensen, Canada 15 160 Dave Brown, USA 16 075 Wolfgang Matt, Liechtenstein 16 100 Mark Radcliff, USA 15 345 Rhett Miller, USA 15 675 Hanno Prettner, Österreich 16 375
Durchgang 2 Wertung Gesamt Dave Brown 16 165 40 255 (2) Rhett Miller 15 780 38 735 (5) Mark Radcliff 15 515 38 485 (6) Hanno Prettner 16 325 41 395 (1) Wolfgang Matt 16 130 40 195 (3) Ivan Kristensen 800 38 990 (4) Gleich, nachdem die Fly-off-Flüge beendet und die Endergebnisse ermittelt sind, geht es an die Siegerehrung. Wie schon bei der Eröffnungszeremonie, halten die Honoratioren ihre Ansprachen, in denen es um den Modellflug im Allgemeinen, um die völkerverständigende Rolle der Modellflugvereinigungen im Besonderen und natürlich um die Leistungen der Teilnehmer geht.
Die Siegerehrung beginnt mit der Mannschaftswertung. Als erste Mannschaft steigt die Mannschaft der Bundesrepublik auf das Podest. Sie hat mit 64 130 Punkten den dritten Platz erreicht. Auf dem zweiten Platz mit 67 545 Punkten folgt die japanische Mannschaft, während auf der obersten Stufe die amerikanische Mannschaft steht, die sich mit 70 015 Punkten den ersten Platz redlich verdient hat. In der Einzelwertung steigen anschließender Wolfgang Matt aus Liechtenstein (40 195 Punkte) als dritter, Dave Brown aus den USA (40 255 Punkte) als zweiter und Hanno Prettner aus Österreich (41 395 Punkte) als Weltmeister auf das Podest.
Zum Abschluss dieser alles in allem gesehen großartigen Veranstaltung gab die AMA noch ein Bankett. Man traf sich in der Wittenberg-Universität (in der auch ein Teil der Teilnehmer wohnte), wo dann gemeinsam gegessen wurde. Um 22 Uhr ging es dann von der Uni zum Ramada Inn (einem bekannten Motel), zur abschließenden RCWC-Party. Die Weltmeisterschaft in Springfield/ Ohio, USA, ist damit gelaufen. „Modell“ möchte nicht versäumen, Hanno Prettner, dem neuen Weltmeister, zu gratulieren.
Auch alle andere Piloten, ob sie nun erfolgreich oder nicht erfolgreich waren, haben zum Gelingen der Meisterschaft beigetragen. Unser besonderer Glückwunsch geht an die deutsche Mannschaft, die den dritten Platz in der Mannschaftswertung belegt hat. Außerdem hat sich unsere Mannschaft in der Einzelwertung sehr gut platziert: 10. Günter Hoppe, 12. Harald Neckar, 16. Günter Metterhausen. Für die nächste Weltmeisterschaft in RC-1 haben sich bisher Canada, Südafrika und Mexico beworben. Wie ich erfahren habe, soll Mexico die größten Chancen haben.
Text Helmut Drexler
Fotos: Erich Gilik, RC Modeller, Benito Bertolani, Paolo Daporto, FMT