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Phil Kraft`s Super Fli

Bei der Bearbeitung der Fotos vom T.O.C. 1976 stach mir sofort Phil Kraft`s wunderschönes Kunstflugmodell ‚Super Fli‘ hervor. Ich hatte vor Jahren mich schon einmal ausführlich mit dem Scale Nachbau dieses wunderschönen Flugzeugkonstruktion beschäftigt, leider war krankheitsbedingt  aus dem Projekt nichts geworden. Hier nun der Artikel aus FMT September 1976,  ergänzt mit unseren Fotos sowie dem verkleinerten Bauplan des Originalflugzeugs.

Von Jerry Nelson für FMT nach den Unterlagendes Original-Flugzeugs von Phil Kraft entwickelt. Obwohl der Name Kraft in aller Welt bekannt ist und in der Regel mit Fernsteuer-Systemen und allgemeinem Modellbau-Zubehör identifiziert wird, ist es – zumindest bei uns in Deutschland – weitgehend unbekannt, daß Phil Kraft sich schon seit Jahren als Konstrukteur ausgezeichneter Flugmodelle einen Namen gemacht hat.

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Phil Kraft`s Modell beim TOC 1976, Foto Günter Hoppe

 

Dabei ist bemerkenswert, daß der ehemals weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannte RC-I-Weltmeisterschaftsflieger schon immer eine gewisse Schwäche für solche RC-I-Modelle hatte, die entweder vorbildgetreue Nachbauten von Großflugzeugen waren, oder aber für solche Konstruktionen, die sehr wohl als Vorlage zur Entwicklung von Großflugzeugen angesehen werden konnten. So verdanken wir auch das vorbildgetreue RC-I-Kunstflugmodell ‚Super Fly‘, das in dieser Ausgabe von FMT veröffentlicht wird, seiner Vorliebe für diese Kategorie. In der nachfolgenden Bauanleitung haben wir uns auf die Darstellung lediglich einiger wichtiger und für dieses Modell spezieller Punkte beschränkt, weil wir der Meinung sind, daß der Grundaufbau eines solchen Modells allen erfahrenen Modellfliegern geläufig sein sollte.

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Phil Kraft`s Modell beim TOC 1976, Foto Günter Hoppe

Der Bau des Modells sollte mit dem Flügel begonnen werden, da schon in einem sehr frühen Baustadium des Rumpfes die Flügelauflage genau angepaßt und ausgearbeitet werden muß. Wichtig ist zunächst, daß der Flügelkern aus dem dafür vorgesehenen Kunststoff (Styropor, Rohacell, o. ä.) sehr genau und sorgfältig ausgeschnitten und zugeformt wird; es handelt sich beim ‚Super Fly‘ letztlich um ein Modell für fortgeschrittenen Kunstflug, und welche Rolle da ein erstklas-siger Tragflügel spielt, dürfte jedem erfahrenen Modellflieger klar sein. Um den Tragflügel auch in der herkömmlichen Holm/Rippen-Bauweise herstellen zu können, sind im Bauplan zwei Rippen mit den Ausschnitten für Ober- und Unterholme eingezeichnet.

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Diese Rippen gelten als Schablonen für die dann im Blockverfahren her- zustellenden übrigen Flügelrippen. Die Anzahl der Balsarippen je Flügelhälfte richtet sich nach der Materialstärke, die bei etwa 2-3 mm liegen sollte. – Eine Aufzählung von in FMT veröffentlichten Beiträgen über den Selbstbau von Kunststoff-Flügeln und -Rümpfen finden Sie auf der nächsten Seite unten links. Vor dem Beplanken des Flügelkerns sind die Scharniere für die Querruder anzubringen. Ebenso ist auch gleich zu Beginn das Querruder-Hauptgestänge einzuziehen, das mit ausreichend Spiel durch das Kunststoff-Röhrchen (Teil 84) zu führen ist. Um diese Röhrchen-Führung gut und fest im Kunststoff-Flügelkern zu befestigen, ist hier besonders sorgfältig zu arbeiten und mit einem guten Klebstoff (z. B. UHU- plus 5 Minuten) nachzuhelfen.

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Die aus 6 mm Sperrholz anzufertigen- den Flügel-Endrippen (7) brauchen zunächst noch nicht angebracht zu werden; das kann und sollte erst dann geschehen, wenn die beiden Flügel- hälften endgültig miteinander verbunden worden sind. Diese Flügelverbindung erfolgt mit Hilfe von 10 mm starken Sperrholzleisten. Der Styropor- Flügelkern wird zur Aufnahme der Nasenleisten geringfügig größer aus- geschnitten. Die eingepaßte Nasenleiste liegt dann jeweils eine Idee tiefer, wodurch eine glatte Beplankung über die Stoßstellen hinaus gewährleistet ist. Zur Abdeckung des Flügelmittelstücks ist ein 150 mm breiter Streifen Fiberglasmatte erforderlich.

 

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Die V-Form des Flügels ist, wie aus dem Plan ersichtlich, sehr gering (das Original hat übrigens so gut wie gar keine V-Form). Da die Flügeloberseite absolut gerade verläuft, ergibt sich die geringe V-Form beim Modell lediglich dadurch, daß sich der Flügel bzw. die Rippen zum Randbogen hin verjüngen. Höhen- und Seitenleitwerk des Modells werden aus 5 mm Balsa gefertigt und relativ einfach aufgebaut. Teil 21 in Bauplan und Stückliste ist der Ruderanschlag, Teil 73 dient der Befestigung der Rudergestänge. Der Bau des Rumpfes beginnt mit den Seitenteilen, die nach Anfertigung gleich mit den Sperrholzverstärkungen (23) versehen werden.

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Die Seitenteile werden dann am Rumpfende miteinander verbunden, die Spanten eingepaßt und verleimt. Nachdem die Klebestellen getrocknet sind, kann in diesem Baustadium zunächst der bereits angefertigte Flügel angepaßt werden, was jetzt noch gut und übersichtlich durchzuführen ist. Sind die Rumpf- Flügel-Ubergänge beidseitig sauber ausgearbeitet, werden die Flügelhälften wieder abgenommen und man beschäftigt sich weiter mit dem Rumpf.

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Jetzt werden zunächst die aus 6 mm Sperrholz anzufertigenden Halterungen für das Fahrwerk (60) sowie die Winkelbleche (33) angepaßt und sorgfältig verklebt. Halterung und Winkelblech sind mit den Bohrungen zur Aufnahme des Fahrwerks zu versehen. Das Fahrwerk selbst ist beim Prototyp des ‚Super Fly‘ aus Aluminium gefertigt; hier kann jedoch jeder nach seinem Gutdünken verfahren (eigene Herstellung oder Fertigfabrikat).

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Die Fahrwerkverkleidung (44) wird aus Balsaholz angefertigt, zugeformt und später mit Glasmatte überzogen. Der Stahldraht von 3 mm 0 (77) dient der zusätzlichen Verstärkung des Fahrwerks und er erhöht darüber hinaus die vorbildgetreue Wirkung des Modells. — Dem Fahrwerk ist insgesamt besondere Aufmerksamkeit zu widmen, denn es stellt — sorgfältig und sauber ausgeführt — das hervorstechende Schmuckstück des Modells dar. Als nächstes wird der Tankboden (32) mit Hilfe der Verstärkungen (34/29) eingepaßt und verleimt. Danach werden die Teile 31, 36 und der untere Nasenblock angefertigt, angepaßt und verleimt, ebenso die übrigen Verstärkungen.

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Bauplan gibt es beim VTH Shop https://shop.vth.de/bauplan-super-fly-3200720/

Die unteren Rumpfverstärkungen 56-58 werden im Bereich des Flügelanschlusses angepaßt, während die Flügelhälften aufgesteckt sind; das gewährleistet genaues Anpassen und Ausrichten. Während dieser Arbeiten ist das Fahrwerk zu entfernen. Der Balsablock (41) wird mit Schrauben befestigt, so daß das Fahrwerk beim Transport des Modells abgenommen werden kann.

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Die Motorverkleidung wird so gestaltet, daß ihr oberer Teil abgenommen werden kann. Der Frontspant ist im Bauplan entsprechend dem Einbau eines Motors vom Typ Profi 40 eingezeichnet. Wo ein anderer Motor verwendet wird, ist entsprechend zu korrigieren bzw. abzuändern.

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Der Prototyp des Modells wurde mit einem auf Kunstseide basierenden Material (Codrite Silkspun) bespannt, das hierzulande nicht bekannt ist. Man darf aber davon ausgehen, daß hier in Deutschland ebensogute Verfahren zur Oberflächenbearbeitung und Bespannung bekannt sind und angewandt werden (z. B. Super-Monokote, Solarfilm, Japanseide o. ä.).

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Deshalb hierzu keine weiteren Hinweise. Die Farben des Modells sind weiß, mit blaßroten Streifen längs des Rumpfes und eben- solchen Flügelspitzen. Das Original-Modell ‚Super Fli‘ wiegt rund 3 200 g und ist ein wenig schwanzlastig gehalten. Das ist bei diesem FMT-Modell insofern ein wenig geändert worden, als die Rumpspitze etwas verlängert und das Rumpfgerüst im hinteren Teil gewichtsmäßig leichter gehalten ist.

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Der ‚Super Fly‘ ist von vornherein für das gesamte FAI-Kunstflugprogramm ausgelegt worden; als seine Spezialitäten haben sich vor allem enge Rollen und Messerflüge herausgestellt. Die Start- und Landeeigenschaften sind ausgezeichnet. Wir wünschen viel Erfolg und happy landings mit dem SUPER FLY.

Autor Jerry Nelson

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Fotos: Günter Hoppe, MAN, FMT

 

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DAS ORIGINAL

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Originalzeichnung vom be,mannten Flugzeug

 

 

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