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Phil Krafts Stagger

RC-I-Kunstflug-Doppeldecker „STAGGER“von Phil Kraft USA. Dieses Flugmodell, gebaut nach dem VTH Bauplan eignet sich bestens als neues Retro Flugmodell. Sie werden Ihre Kollegen beeindrucken.

Auch für Retro Kunstflugwettbewerbe wie Regensburg oder Jauntal ist der Stagger gut geeignet. Der Bauplan für den Phil Kraft ‚Stagger‘ mit einer Spannweite von 1,32 Meter ist zum Preis von € 38,95 (mit Baubeschreibung im Heft durch den Bauplandienst des Verlags für Technik und Handwerk, Baden-Baden, zu beziehen. Best.-Nr. MT 478-G.

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Für viele von uns verbindet sich der Begriff ,Doppeldecker. immer noch mit gewissen Vorstellungen an die Pionierzeit der Fliegerei. Obwohl nicht immer geeignet für wirklich originalgetreuen Nachbau im Modell, hat der Doppeldecker doch seinen festen Platz im RC-l-Kunstflug.

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Er verbindet die Vorteile kompakter Bauweise mit geringem Gewicht und hoher Manövrierfähigkeit. Darüber hinaus kann man garantieren, daß Zuschauer kaum ein anderes Flugmodell mehr beachten, sobald man mit seinem Doppeldecker-Flugmodell auf dem Flugfeld aufgetaucht ist.

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Das erste ,Stagger‘-Doppeldecker-Flugmodell wurde im Sommer 1959 geflogen. Wo immer es gezeigt und eingesetzt wurde, war es ein großer Erfolg: es war sehr schnell, hervorragend zu manövrieren und außergewöhnlich in seiner gesamten Auslegung.

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1964 wurde dann eine neuere Version gebaut, die u. a. auch ein Dreibein-Fahrwerk erhielt. Das ist das Modell, das hier vorgestellt wird.

Für die Techniker unter den Modellfliegern sei gesagt, daß gegenüber der positiven Staffelung die negative Staffelung der Tragflügel den Vorteil hat, daß der untere, also der vordere Tragflügel, jeweils zuerst überzieht. Das ermöglicht besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten, eine bessere Kontrolle, weil der hintere, also obere Tragflügel selten in eine Oberzuglage gerät. Dazu kommt, daß der vordere Tragflügel wie ein Luftkissen wirkt und dadurch werden super Landungen ermöglicht und harte Aufsetzer vermeidet.

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Der Bauplan zeigt eine ganze Reihe von Veränderungen und Verbesserungen in der Struktur gegenüber dem Original-,Stagger‘. Da das Modell äußerst schnell ist, gab es einige Schwierigkeiten bei der Bespannung, denn um den ,Stagger‘ in jeder Fluglage gut manövrieren zu können, ist eine absolut verzugsfreie Bespannung dringend erforderlich, und das ist vom früheren ,Stagger‘ übernommen worden, die herkömmlichen konventionelle Beplankung.

 

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Baubeschreibung

Der Rumpf.— Den Zusammenbau des Rumpfes beginnen wir mit dem Ausschneiden der Seitenteile aus 2 mm Balsa und der Rumpfverstärkung aus 1,5 mm Sperrholz. Dabei darf nicht vergessen werden, in den Verstärkungen die Ausschnitte für die Spanten R 2, R 3 und R 4 sowie für Ruder und Rudergestänge auszuschneiden. Anschließend werden diese Verstärkungen an den Innenseiten der Rumpfseitenteile verleimt, ebenso die Verstärkungsleisten aus 6X6 mm Balsa und die Stege aus 3X6 mm Balsa-leisten.

Nach dem Trocknen dieser Stellen werden die Spanten R 1 bis R4, die Halterungen für das Bugradfahrwerk und die Rudermaschine sowie die Ruderanschlussplatte montiert und festgeleimt. Die Verstärkungen für die Tragflügelhalterungen aus 6 mm Balsa und die Rumpfnasenverstärkung aus 15-12 mm Balsa werden anschließend an einem Rumpfseitenteil befestigt und dann mit dem anderen Seitenteil verleimt. Die Balsablöcke für die Kabinenhaube und die Motorhaube werden eingepasst, ausgehöhlt und anschließend verleimt. Man beachte, daß die Motorhaube vorne und hinten eine Sperrholzverstärkung von 1,5 mm erhält.

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Nachdem auch die Motorverkleidung fest aufgeleimt worden ist, werden die beiden Rumpfseitenteile am Heck zusammengeleimt und die Querverstrebungen, Bugradhalterung, Rudermaschinen und -gestänge usw. installiert.

Anschließend können Ober- und Unterseite des Rumpfes beplankt werden. Zwischen Spant R2 und R3 wird für die untere Beplankung 3 mm Balsa verwendet, während die Beplankungs-stärke zwischen R1 und R2 wegen des Bugradfahrwerks 12 mm betragen muss.

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Die Auswahl des geeigneten Motors muss jedem Modellbauer selbst überlassen bleiben. Das fertige Modell auf unserer Abbildung ist mit einem Fox. 59 ausgerüstet, der sich bestens bewährt hat. Das ganze Modell ist so ausgelegt, dass der Motor an dem festen Kopfspant angeflanscht und verschraubt wird. Dadurch hat man jederzeit die Möglichkeit, ihn schnell auszutauschen. Deshalb ist es eigentlich unverständlich, warum die meisten Re-Flieger eine völlig veraltete Methode anwenden. Die sogenannte Trägeranordnung ist schwerer, überträgt Vibrationen in stärkerem Maße, hat einen höheren Ölverbrauch und bricht bei Abstürzen schneller und leichter.

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Da Motorhalterungen nicht genormt geliefert werden. ist es erforderlich. sich selbst für den ausgewählten Motor eine Halteplatte anzufertigen. Dazu braucht man 1-2 mm starkes Aluminiumblech, das nach den Maßen entsprechend zugeschnitten und mit den Bohrungen für die Schrauben versehen wird. Die Auswahl der geeigneten Verschraubungen ist hier wesentlich, damit durch Vibration keine Lockerung entsteht. Nach diesen Arbeiten ist der Rumpf im Wesentlichen fertig und kann jetzt bespannt und mit Porenfüller und Spannlack bearbeitet werden.

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Der Tragflügel. — Der Zusammenbau der Tragflügel wird keine Schwierigkeiten bereiten und erfolgt in zwei Hälften. Zunächst werden die Flügelholme ausgeschnitten, mit den Aussparungen für die Flügelrippen versehen und über der mit Transparentpapier abgedeckten Zeichnung genau festgelegt. Sauber und sorgfältig werden anschließend die Rippen aus-geschnitten, im Block verschliffen und auf der Bauzeichnung mit den Holmen verbunden und verleimt. Anschließend wird der 5XI2 mm starke Nasenholm auf die Rippen vorne genau aufgeleimt. Nach Trocknung wird diese Flügelhälfte von der Bauzeichnung genommen, verputzt und unten beplankt.

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Man achte darauf, daß die Aussparungen für das Hauptfahrwerk nicht vergessen werden, — In der gleichen Weise wird die andere Flügelhälfte zusammengebaut. Dann werden die Flügelmittelrippen, die Fahrwerkhalterung, die Rudergestänge und die Ruderanschlüsse eingebaut und das Flügelmittelstück beplankt. Das untere Flügelmittelstück des oberen Tragflügels bleibt zunächst offen, damit später die Rudermaschine eingebaut werden kann. Die Querruder werden getrennt gebaut und nach der Beplankung des oberen Flügelmittelstücks angebracht; daran anschließend wird das untere Mittelstück des oberen Tragflügels beplankt. Abschließend werden Nasen- und Endleiste stumpf angeleimt und nach Trocknung vorne rund (Nasenleiste) und hinten spitz (Emd-leiste) verschliffen.

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Das Leitwerk. — Die Höhenflosse wird in Stegbauweise auf dem Bauplan zusammengesetzt und verleimt. Bevor sie dann vom Bauplan abgenommen wird, muß die Oberseite mit 1.5 mm Balsa beplankt werden; das gleiche geschieht nach dem Wenden mit der Unterseite. Das Höhenruder wird aus 6 mm mittelstarkem Balsa ausgeschnitten und verschliffen. Die beiden Hälften werden mit 5 mm Alu-rohr verbunden und mit UHU-plus gesichert. Der Zusammenbau der Seitenflosse mit Ruder erklärt sich im Bauplan selbst. Auf keinen Fall sollte man die eingezeichneten Verstärkungen (gegen Verzug) weglassen.

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Der Konstrukteur Phil Kraft

Der Prototyp des ,Stagger‘ hat verschiedene Anstriche von rotem Farblack mit goldenen und schwarzen Randstreifen. Sofern durchweg leichtes Balsaholz beim Bau verwendet worden ist, sollte das endgültige Gewicht des fertigen Modells bei etwa 2300 bis 2600 Gramm liegen. In Bezug auf den Schwerpunkt ist der ‚Stagger‘ nicht sonderlich empfindlich, trotzdem sollte versucht werden, so nahe wie möglich an den im Bauplan gezeigten Punkt heranzukommen.

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Manche Leser werden wissen wollen, welche reellen Chancen dieses Doppeldecker-Modell bei ernsthaften Wettbewerben haben wird. Nun, dazu sei gesagt, daß der ,Stagger‘ bereits Hunderte solcher Einsätze ohne den geringsten Zwischenfall hinter sich gebracht hat. Dabei waren sowohl alte Tipp-Fernsteueranlagen als auch modernste Proportionalanlagen mit im Spiel. Wenn das Modell ordnungsgemäß gebaut wird, kann man sich mit ihm jedem Vergleich stellen. Es ist allerdings außergewöhnlich schnell und unterscheidet sich darin von der augenblicklichen Tendenz im Wettbewerbs-Modellflug, nach der die Modelle in der Regel schwerer und lang- sind.

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Wir sind sicher, dass Ihnen der ‚Stagger‘ Doppeldecker viel Freude machen wird, denn in der Hand eines guten RC-Piloten wird er überall bald der Star der Schau sein.

Das Flugmodell ist heutzutage bestens für Elektroantrieb mit 3-4 S Lipos geeignet.

Das hier gezeigte wunderschöne ‚Stagger‘ wurde von unserem Schweizer Freund Guido Patrocini gebaut und von Urs Leodolter geflogen.

 

Fotos: Burkhard Erdlenbruch

Text: Phil Kraft

Bauplan: https://shop.vth.de/bauplan-stagger-3200478/

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