Benito Bertolani, ein Leben für den Modellflug – Genialer Konstrukteur – perfekter Wettbewerbspilot – der immer hilfreiche, nette Benito. Er ist der erfolgreichste italienische Wettbewerbspilot aller Zeiten! Im zarten Alter von 9 Jahren fand der kleine Benito den Weg zum Modellflug. Er begann mit Freiflug-Segelflugzeugmodellflugzeugen.
Im Sturm-und Drangzeitalter stoppte er seine modellfliegerischen Aktivitäten. Im Alter von 25 Jahren heiratete Benito seine langjährige Freundin, Mariella, gleichzeitig startete er wieder mit dem Modellflug. Allerdings nicht mehr als Freiflugpilot sondern als gestandener R/C Pilot. Parallel dazu betrieb er weiterhin seinen geliebten Freiflug.
Hier der Bericht seines ersten Kunstflugmodells T.R.A.M. und der Settebello (later Italia Uno)
Benito Bertolani: Diese Modellkonstruktion wurde von mir in den Jahren 1968 bis 1972 konstruiert und im Laufe der Zeit verbessert. Die letzte Entwicklungsstufe stellte ich der Öffentlichkeit an der Weltmeisterschaft 1973 in Gorizia vor.
Daneben hatte ich noch ein anderes Modell, die „Settebello“ im Einsatz. Im Laufe der Zeit änderte ich den Namen aus kommerziellen Gründen dieses Modells in „Italia Uno“. Ich setzte beide Modelle an der italienischen Meisterschaft in Bologna 1970 ein.
Mit der Konstruktion T.R.A.M. begann ich im Jahre 1968, damals war ich noch absoluter Freiflieger, ich hatte bis dahin noch keine Ahnung wie man mit R/C Fernsteueranlagen benutzt. Das Modell war von Anfang an auf das neue Kunstflugprogramm, das ab 1970 Gültigkeit haben sollte, konstruiert.
Allerdings war ich zu der damaligen Zeit Freund und Schmiermaxe und Ansager von Giancarlo Ricci, er war in dieser Zeit ein sehr bekannter italienischer Pilot. Somit war ich mit den aktuellen Kunstflugfiguren bestens vertraut.
Das neue 1970er Kunstflugprogramm beinhaltete in einigen Figuren den „MESSER“-Flug, ich berücksichtigte bei der Konstruktion des neuen Flugmodells die Ästhetik als auch die Effizienz im Flug, wichtig waren insbesondere gute Messerflugeigenchaften.
Dies wurde durch die Auslegung des hohen Rumpfes erreicht. Die Rumpfkontur ähnelte einem „Flügelprofil“.
Der Prototyp wurde von Giancarlo Ricci auf Wettbewerben eingesetzt, das Modell flog perfekt. Viele Leute waren begeistert und fragten nach einem Bausatz.
Ich fertigte 20 Bausätze die im Nu verkauft waren. Mein 2.Freund war Graziano Pagni, er unternahm mit dem Modell viele Flüge und gab einige Tipps um die Flugeigenschaften noch weiter zu verbessern.
Was bedeutet der Name T.R.A.M.? Wie ist dieser Name entstanden?
Benito’s T.R.A.M. – Um Messer-Manöver besser zu fliegen besitzt das Modell eine sehr hohe Schnauze. Als ein Freund, ein gewisser Caponi das Modell zum allerersten mal sah sagte er das Flugzeug hat die Ähnlichkeit eines Doppeldeckerbusses. So ist der Name T.R.A.M. entstanden – Tram-Omnibus.
Es gab die TRAM 2P, die TRAM Special und schließlich die Super-Tram.
Nach einem weiteren Monat weiterer Testflüge war es soweit. Das Modell war perfekt. Von März 1969 bis September 1970 trainierten wir täglich 2 Stunden, während dieser Zeit kauften viele Kunstflugpiloten wie die Herren Reineri, Papini, Vinci, Patuelli, Pescarolo und andere diesen Modellbausatz. Alle waren von den Flugeigenschaften begeistert.
Ich trainierte monatelang mit diesem Modell, all meine Freizeit, meine Energie widmete ich der Perfektionierung meiner Kunstflugdarbietungen. Dabei war meine Starthelferin meine Freundin Mariella L’immensa.
Mariella nahm viele Opfer in Kauf. Ihre Freizeit verbrachte Sie beim Training auf dem Modellflugplatz.
Im 4.Quartal 1970 trat ich gemeinsam mit Mariella bei den italienischen Meisterschaften in Bologna an. Ich flog sehr konzentriert. Meine Konkurrenten waren begeistert, die Kampfrichter ebenfalls.
Einige meiner Rivalen baten mich um einen Testflug. Nach diesen Probeflügen waren Sie vom T.R.A.M. noch mehr begeistert.
Nach dem Wettbewerb begann die Siegerehrung. Ich stand ganz oben auf dem Podest!
Hier beginnt meine Geschichte mit dem funkgesteuerten Kunstflug!
Nach dem Tram Projekt starte Benito das nächste Projekt, die KOSMO 1. Beim Erstflug hatte er Funkstörungen, das Modell wurde durch den Absturz vollständig zerstört.
Dann baut er die Kosmo 2, bei diesem Flugzeug verwendete Benito eine zuverlässigere Fernsteuerung.
Zuguterletzt entwarf und baute Benito den Kosmo 3. Kur vor der Fertigstellung bittet der Besitzer von Mantua Model , Poldi ihm eine kleineres Anschauungsmodell der Kosmo zu bauen (ca.1/3 von der Originalmodellgröße) und es Ihm zu zeigen.
Dieses Flugmodell wurde dann fotografiert.
Dieses Foto ist bis zum heutigen Tag auf den Mantua Kosmo Boxen zu sehen. Die Komsos wurden mit OPS Motoren betrieben, Grund war eine Vereinbarung zwischen dem OPS Chef Muzio und Benito.
Den Vertrieb des Kosmo übernahm Mantua.
Wenig später (1977) wollte Benito allerdings sein „eigenes“ Wettbewerbsmodell haben, deshalb entschloss er sich ein neues Modell basierend auf das neue ab 1979 geltende FAI Kunstflugprogramms zu konstruieren.
Dies war die Geburtsstunde des Komet.
Dieser Entschluss zerstörte nicht nur die Beziehung zwischen Mantua Model und Benito sondern auch de Beziehung zwischen Benito und OPS. Benito wurde nicht mehr mit OPS Motoren beliefert.
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Tatsächlich wurden die Komets mit dem damals leistungsfähigeren Rossi Motor ausgestattet. Diese Motoren wurden auch bei TOC Wettbewerben verwendet.
Im Freiflug als auch im R/C Flug nahm er an Meisterschaften teil, in beiden Klassen schlug er sich sehr erfolgreich.
Im September 1970 gewann Benito in Bologna an 2 Tagen die italienische F3A Staatsmeisterschaft und wurde somit als italienischer Meistern Mitglied der italienischen R/C Kunstflugnationalmannschaft.
Seine Teilnahme an der 1971 Weltmeisterschaft in Doylestown, USA war gesichert.
Seit diesen Tagen betrieb Benito R/C Modellflug Hochleistungssport. Er war einer der weltbesten Modell- Kunstflug- und Freiflugpiloten.
Sehr gute Platzierungen bei F3A Weltmeisterschaften, bei F3A Europameisterschaften, viele Male italienischer Meister, erfolgreicher Teilnehmer verschiedener TOC Wettbewerbe in Las Vegas, Teilnehmer bei mehr als 380 nationalen und internationalen Kunstflugwettbewerben bei vielen belegte er die vordersten Ränge. Er war auch gerngesehener Gast bei vielen Modellschauflugveranstaltungen.
Er gründete und betrieb die BB Modellbau Flugmodellherstellung und Zubehör.
1993 stoppte Benito seine Aktivitäten Im Fernlenksport, er verkaufte sein Unternehmen an vier seiner ehemaligen Mitarbeiter.
Seitdem widmete er sich wieder seiner Lieblingssportart, dem Modellfreiflug in den Klassen F1a, F1g und Indoorfliegen..
Seine Erfolge im Freiflugsport sind grandios: Freiflugerfolge sind bemerkenswert: 1999 gewann Benito bei Freiflugwettbewerben 7mal und 3mal belegte er den zweiten Platz. Selbstverständlich gewann er auch den F1g Coupe d’Hiver Cup.
Er nahm an verschiedenen Freiflug Welt- und Europameisterschaften teil, in Rumänien, 2005 in Argentinien, 2006 in der Ukraine und in Kroatien.
Während seiner 50jährigen sportlichen Laufbahn trat er in folgenden Ländern an:
Italien, Österreich, Belgien, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Spanien, Holland, Deutschland, Jugoslawien, Ungarn, England, Tschechische Republik, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Ukraine, Russland, Türkei, Portugal, Südafrika, Argentinien, Brasilien, Uruguay
Alleine in Nordamerika: Nevada (Las Vegas Und Rino), Kalifornien, Colorado Arizona, Illinois, Ohio, Pensilvania, Virginia, New York, Texas, Kanad
Folgende Flugmodelle wurden von Benito konstruiert und an Wettbewerben durch Ihn eingesetzt:
„Settebello“
T.R.A.M.
T.R.A.M.Spezial 2p
Italia 1-1970
Kosmo 1-1971
Kosmo 2-1972
Kosmo 3-1974
Miguel.A.A.1975
Komet
Zlin 526
Yak 18
Asw19
Weeks Spezial Doppeldecker
Mini Kosmo 40
Komet Vvc,
Schulflieger
Dollaro
Telex
Sonar
Jolly (in Zusammenarbeit mit den Studenten Scatena Und Favilla)
Akrobat From Bertolozzi
Bücker 131 „Lerche“ 1990
Astro1 – Astro2 – Astro3
Extra 200
Diabolo
Ultimate Doppeldecker
Wiggens
Viele dieser Modelle wurden von Benito oder anderen Unternehmen als Bausatz hergestellt und vertrieben. Seine Flugmodelle wurden weltweit verkauft.
Außerdem konstruierte und baute Benito von 1996 bis 1996 diverse Freiflugmodelle.
Leider ist seine Frau Mariella 2019 allzu früh verstorben, wir denken an Sie in allen Ehren.
Text Copyright Antonio Di Giacomo, Benito Bertolani, Cristiano Giostozzi
Bilder: Benito Bertolani, Cristiano Giostozzi
Anmerkung vom Editor: Für mich war Benito seit ich Modellflugsport Anfang der 70er betrieb der Inbegriff des italienischen Modellflugs: Rossi, OPS, BB Modellbau – das war für mich dasselbe wie Ferrari, MV Agusta und und und…
Benito war zuletzt an Corona erkrankt, ich wünsche Ihm alles, alles Gute und daß er noch viele Jahre seinen Freiflugsport betreibt.
Drawing Bertolani Planes